Prof. Dr. Bernd Janowski (Tübingen)
Das Geschenk der Versöhnung. Levitikus 16 und das Problem der Schuld
Donnerstag, 8. Juli 2010, 19:00 Uhr
Synagoge Mainz-Weisenau, Wormser Straße 31, 55130 Mainz
Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Internationalen Konferenz „Themes in Biblical Narrative: The Day of Atonement – der große Versöhnungstag“ (08.–10.07.2010). – Mit freundlicher Unterstützung des Zentrums für Interkulturelle Studien (ZIS), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Fördervereins Synagoge Mainz-Weisenau e.V.
Abstract:
In Levitikus 16, einem für das Judentum zentralen Text, sind mehrere Rituale zu einer eindrücklichen Handlungsabfolge verschmolzen. Während der „Sündenbock“ die Verschuldungen Israels aus dem Heiligtum in die Wüste hinausträgt, erwirkt der Hohepriester Versöhnung für Israel, indem er das Blut eines anderen Bocks an das „Sühnmal“ (sog. kapporaet) im Innern des Allerheiligsten sprengt. Beide Riten verhalten sich komplementär zueinander und propagieren zusammen die Botschaft vom versöhnungswilligen Gott, der seinem Volk die Gabe kultischer Versöhnung schenkt. Der „Große Versöhnungstag“ von Levitikus 16 ist der Schlussstein des priesterlichen Systems der Sündenvergebung.
Veranstalter: Abteilung Altes Testament der Katholisch-Theologischen Fakultät gemeinsam mit dem Studium generale.