Vortrag zu Tod und Sterben im AT am 06.01.2016

Prof. Dr. Thomas Hieke

„Denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück“ - Tod und Sterben im Alten Testament

Veranstalter: Studium generale gemeinsam mit der Abteilung für Altes Testament der Katholisch-Theologischen Fakultät

Abstract:

Mit Tod und Sterben beschäftigt man sich nicht so gerne. Dennoch sollte man gelegentlich darüber nachdenken, schließlich wird man früher oder später damit konfrontiert. Die Bibel liefert dazu eine gute Möglichkeit zur Vorbereitung: Zunächst sind die Texte in ferner historischer Distanz entstanden, und man kann darüber neutral und aus literarischem und kulturgeschichtlichem Interesse reflektieren. Begibt man sich in diese ferne Welt hinein, so wird man merken, wie diese uralten Erfahrungen dem eigenen Leben dann doch sehr nahekommen.
Der Vortrag geht aus vom Stoff, aus dem die Menschen sind, und zeigt dann auf, wie der Tod als absolute Grenze, als Schrecken und der Mensch als vergängliches Wesen erfahren und literarisch gestaltet werden. Sodann werden das Begräbnis und die Vorstellungen über die Unterwelt (Scheol) ins Auge gefasst. Andererseits kennt das Alte Testament auch das »normale«, nicht als Problem empfundene Sterben: »alt und lebenssatt«. Die Sterblichkeit unterscheidet den Menschen noch von Gott, ansonsten ist der Mensch, wie Gott selbst in Gen 3,22 sagt, »geworden wie wir, er erkennt Gut und Böse«. Der Mensch ist das Wesen auf Erden, das um seine Sterblichkeit weiß und über den Tod nachdenkt. Von daher stellt sich auch die Frage nach einer möglichen Überwindung von Tod und Sterblichkeit – dazu gibt es im Alten Testament nur ganz wenige Spuren in jüngeren Texten, denen der Vortrag abschließend nachgeht.

Zur Seite des Studium generale.

Veröffentlicht am | Veröffentlicht in Aktuelles | Verschlagwortet