Medienbeiträge

Thomas Hieke zur Segensverweigerung (Interview auf radio klassik Stephansdom)

 Im Rahmen der Sendereihe Achtung Bibel!“ von radio klassik Stephansdom sprach Stefanie Jeller am Mittwoch, den 31. März 2021, mit Thomas Hieke über Homosexualität in der Bibel und die Segensverweigerung für homosexuelle Paare:

Segensverweigerung – eine Entwürdigung.

„Natürlich sind heterosexuelle Beziehungen zur Zeugung von Nachkommen der Plan Gottes. So steht das in der Bibel, und so machen das auch die allermeisten Menschen.“ Aber, sagt der Bibelwissenschaftler der Universität Mainz Thomas Hieke, es stehe nicht in der Bibel, „dass dies der einzige Plan Gottes mit dem Phänomen menschlicher Sexualität sei“. Thomas Hieke macht auf den Unterschied zwischen modernen Partnerschaften und jenen der Bibel aufmerksam: „Das heutige Konzept von Homosexualität als eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft auf Augenhöhe mit gegenseitiger Verantwortlichkeit und Wertschätzung kennt die Bibel nicht – wie sie im Übrigen auch nicht heutige Vorstellungen einer monogamen heterosexuellen Ehe kennt.“

Warum aber sollte man gleichgeschlechtlichen Paaren den Segen verweigern, wie es kürzlich aus der Glaubenskongregation verlautbart wurde? Dazu sagt der Mainzer Bibelwissenschaftler: „Selbst wenn gewisse Kreise glauben bestimmte Personen nicht segnen zu können bzw. zu dürfen, heißt das noch lange nicht, dass sich Gott an diese Interpretationen anschließt und ebenfalls den Segen verweigert.“ Letztlich können Menschen andere nicht von Gottes Segen fernhalten. Das Problem liege vielmehr auf der zwischenmenschlichen Seite, betont Thomas Hieke: „Die Verweigerung des Segenszeichens ist eine subtile und daher umso gravierendere Entwürdigung der Ausgeschlossenen.“

Den Beitrag können Sie hier nachhören.

 

Fragen zum Sündenfall auf Theologie live

Wie war das jetzt eigentlich mit Adam und Eva und der Schlange? Erzählt die Paradiesgeschichte, wie das Böse in die Welt kam?

Nein, sagt Prof. Dr. Thomas Hieke. Aber warum nicht? Und was war denn dann der „Sündenfall“ der Menschen?

Antworten auf diese Fragen gibt der Alttestamentler in seinem Video für Theologie live, einem Projekt der Abteilung Religionspädagogik an unserer Katholisch-Theologischen Fakultät, das als Schnittstelle zwischen Universität und Schule dienen will: „THEOLOGIE live schafft Orte, wo Schüler*innen der Oberstufe und Theologie sich treffen. Gemeinsam erkunden wir, was Religion heute ausmacht und wo sie erlebt werden kann.“

Hier der Link: https://www.relpaed.kath.theologie.uni-mainz.de/goes-digital/

Thomas Hieke im Gespräch mit Christiane Florin (Deutschlandfunk)

Zum Buch "Bibel falsch verstanden", das Thomas Hieke zusammen mit Konrad Huber herausgegeben hat, führte Dr. Christiane Florin ein Gespräch mit dem Mainzer Alttestamentler. Das neue Buch erläutert an Beispielen, wo die Bibel falsch verstanden wird. „Schlechte Traditionen muss man beenden“, sagte Thomas Hieke im Deutschlandfunk im Gespräch mit Christiane Florin. Hier kann das Interview nachgehört und nachgelesen werden.

Verbotene Frucht? Radiobeitrag bei Radio Klassik Wien

Es mag ein Zufall sein: Das erste Gebot, dass die Bibel ausgibt, ist eine Art Speisegebot: die „verbotene Frucht“. Gott sagt: „Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen“ (Gen 2,16-17). Im Buch Levitikus findet sich dann eine Liste verbotener Tiere: Kein Schwein, kein Kamel, keinen Hasen ...
Warum bestimmte Tiere verboten waren, lässt sich heute kaum noch sagen, erklärt der Bibelwissenschaftler Thomas Hieke von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Insgesamt aber wird deutlich: „Die Speisegebote der Bibel schränken den willkürlichen Zugriff auf die Schöpfung ganz erheblich ein.“ Für die radio klassik-Sendereihe „Achtung Bibel!“ erklärt Thomas Hieke, was die alten Speisegebote für heute bedeuten können. Und warum das Essen von der verbotenen Frucht noch gar keine Sünde ist.
Montag, 30. September 2019, 17.30-17.55 Uhr.
Eine Sendung in der Reihe „Achtung Bibel!“ von Stefanie Jeller.
Herunterladen (unter Sendedatum 30. September 2019: „Download“ klicken)

Beitrag in Bayern 2 über "Das erste Buch der Christen"

Am Pfingstsonntag wurde auf Bayern 2 ein Beitrag über die Bedeutung des Alten Testaments für die Christenheit gesendet. Das Alte Testament hat eine Doppelfunktion: Es ist bis heute die Bibel der Juden und zugleich der erste Teil der heiligen Schrift der Christen. In dem Beitrag von Georg Magirius spricht Thomas Hieke über das Gottesbild und die Faszination des Alten Testaments, über das Buch Levitikus im Besonderen und darüber, dass das Christentum und das Neue Testament nicht ohne das Alte Testament auskommen.