Vorträge

Gastvortrag von Prof. Dr. Rainer Kessler am 05.11.2008

Prof. Dr. Rainer Kessler (Marburg)

Gerechtigkeit erhöht ein Volk (Spr 14,34) - Biblische Impulse für aktuelle Gerechtigkeitsdiskurse

Mittwoch, 5. November 2008, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

Abstract:

Nicht nur im Weltmaßstab, auch innerhalb der westlichen Industriegesellschaften wächst die Empfindung, dass es an sozialer Gerechtigkeit mangelt. Darüber, worin sie bestehen und wie sie zu erreichen sein könnte, werden intensive Diskurse in Politik und Wissenschaft geführt. Der Vortrag fragt, welche Impulse dafür vom biblischen Gerechtigkeitsverständnis ausgehen können. Nach biblischem Verständnis ruht die Forderung nach Gerechtigkeit auf zwei Pfeilern: dem Segen Gottes für die Menschheit und der Befreiung Israels aus der Sklaverei. Segen meint die Bereitstellung natürlicher Ressourcen und menschlicher Fähigkeiten, um die Bedürfnisse des Lebens zu decken. Ziel einer gerechten Gesellschaft ist es, ein gutes Leben möglichst aller zu erreichen. Der Gedanke der Befreiung aus der Sklaverei macht dabei das Ergehen der Schwächsten der Gesellschaft zum Maßstab. An ihrer Stellung innerhalb einer Gesellschaft ermisst sich der Grad ihrer Gerechtigkeit.

Veranstalter: Abteilung Altes Testament der Katholisch-Theologischen Fakultät gemeinsam mit dem Studium generale im Rahmen der Mainzer Universitätsgespräche "Was ist Gerechtigkeit?"

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Gastvortrag von Dr. Reinhold Then am 17.01.2008

Dr. Reinhold Then (Regensburg)

Die Rolle der Bibel für die Identität des Staates Israel

Donnerstag, 17. Januar 2008, 18.15 Uhr, Hörsaal 15, Forum 7 / J.-J.-Becher-Weg 4

Abstract:

Der TENACH spielte als jüdische Urkunde bei der Suche nach einer Staatsidentität Israels eine beträchtliche Rolle. So reorganisierte Elieser Ben-Jehuda das biblische und mischnische Hebräisch für eine neue jüdische Identität in Palästina. Jüdische Prosaautoren in Palästina entwickelten auf abenteuerliche Weise erste Romane mit der Sprache der Bibel. Samuel Josef Agnon erhielt für sein literarisches Lebenswerk den Literaturnobelpreis. Nicht zuletzt weil er die Heiligen Schriften und das jüdische Volk wie in einem Patchwork zu neuem Leben erwecken konnte. Der Staatsgründer David Ben Gurion, eigentlich ein areligiöser Mensch, leitete in Sdei Boker einen Bibelkreis, um die Gründungsurkunde des jüdischen Volkes in Israel besser zu verstehen. Die Knessetmenora, das Abschiedsgeschenk der Britischen Mandatsmacht, bezeugt die biblische Identität des Staates Israel. Israels Archäologie rekonstruiert in augenfälliger Dokumentation eine biblische Sicht der Geschichte Israels. Weitere Beispiele belegen die Präsenz und damit die Bedeutsamkeit der Bibel im heutigen multikulturellen Staatsgebilde Israels.

Veranstalter: Abteilung Altes Testament der Katholisch-Theologischen Fakultät gemeinsam mit dem Studium generale

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