Lehrveranstaltungen

Abraham – an der Wurzel dreier Religionen

Dozent:innen: Dr. Johannes Roth
Kurzname: AT_V_Abraham
Kurs-Nr.: 01.086.760
Kurstyp: Vorlesung

Voraussetzungen / Organisatorisches


  1. Modul 16 (Mag.Theol.): Vertiefung im Bereich des Alten und des Neuen Testaments (Vertiefende Vorlesung I)
  2. Modul B8 (M16) (Beifach Theologie): Vertiefung im Bereich des Alten und des Neuen Testaments (Vertiefende Vorlesung I)
  3. Modul K9 (Kernfach Theologie): Profilmodul theologische Spezialisierung

Alle Arbeitsmaterialien werden in der Lernplattform bereitgestellt (https://lms.uni-mainz.de).

Empfohlene Literatur


  1. Blum, Erhard, Die Komposition der Vätergeschichte (WMANT 57), Neukirchen-Vluyn 1984.
  2. Böttrich, Christfried / Ego, Beate / Eißler, Friedmann, Abraham in Judentum, Christentum und Islam, Göttingen 2009.
  3. Fischer, Irmtraud, Die Erzeltern Israels. Feministisch-theologische Studien zu Gen 12-36, Berlin u.a. 1994.
  4. Fischer, Irmtraud, Gottesstreiterinnen. Biblische Erzählungen über die Anfänge Israels, Stuttgart 1995.
  5. Frankemölle, Hubert, Vater im Glauben? Abraham/Ibrahim in Tora, Neuem Testament und Koran, Freiburg i. Br. 2016.
  6. Greiner, Bernhard u.a. (Hg.), Opfere deinen Sohn! Das „Isaak-Opfer“ in Judentum, Christentum und Islam, Tübingen 2007.
  7. Hieke, Thomas, Art. Abraham, in: Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (www.wibilex.de), 2005.
  8. Köckert, Matthias, Von Jakob zu Abraham. Studien zum Buch Genesis (Forschungen zum Alten Testament 147), Tübingen 2021.
  9. Köckert, Matthias, Abraham. Ahnvater – Vorbild ­– Kultstifter (Biblische Gestalten 31), Leipzig 2017.
  10. Kundert, Lukas, Die Opferung/Bindung Isaaks. Bd. 1: Gen 22,1-19 im Alten Testament, im Frühjudentum und im Neuen Testament. Bd. 2: Gen 22,1-19 in frühen rabbinischen Texten (WMANT 78/79), Neukirchen-Vluyn 1998.
  11. Kuschel, Karl-Josef, Streit um Abraham. Was Juden, Christen und Muslime trennt – und was sie eint, München 2. Aufl.1997.
  12. Roth, Johannes, Sie gingen, sie beide gemeinsam. Genesis 22 in der neueren Exegese und in Predigttexten (OSJCB 7), Göttingen 2021.
  13. Schreiner, Stefan, Die jüdische Bibel in islamischer Auslegung (TSMJ 27), Tübingen 2012.
  14. Steins, Georg, Die „Bindung Isaaks“ im Kanon (Gen 22). Grundlagen und Programm einer kanonisch-intertextuellen Lektüre; mit einer Spezialbibliographie zu Gen 22 (HBS 20), Freiburg i. Br. u.a. 1999.

Inhalt

Abraham ist eine der großen Gestalten des Alten Testaments. Er strahlt weit in die Menschheits- und Religionsgeschichte hinein, auch über die Grenzen von Judentum, Christentum und Islam hinweg, deren Heilige Schriften allesamt von ihm erzählen und ihn als eine zentrale Figur betrachten. Abraham ist für sie der Inbegriff des Glaubens an den einen Gott.

Die Abrahamerzählung (Gen 11,27-25,11) beschönigt nicht die Welt, sondern zeigt auch die leidvollen Seiten des Lebens. Mit Abraham, seinen Wanderungen und Familienerfahrungen schildert sie Erfahrungen, wie Heimatverlust, Sehnsucht nach Heimat, Kinderwunsch, Alterssorgen, Rechtlosigkeit von Fremden und Gastfreundschaft für Fremde, die unerwartet vor der Tür stehen. Abrahams unerschütterliches Vertrauen in Gott und seine Verheißungen macht den Menschen über Jahrtausende hinweg Mut und zeigt, dass dadurch Angst und Not überwunden werden können. Ein zentraler Text ist dabei zweifelsohne Genesis 22 – mit der Aufforderung Gottes an Abraham, seinen Sohn Isaak zu opfern.

Als Ahnvater Israels steht Abraham an der Wiege des Judentums. Von Paulus bis heute haben Christ*innen an seinem Vorbild gelernt, was es heißt, zu glauben. Im Islam gilt er als vollkommener Muslim und Kultstifter, auf den man den Bau des Heiligtums in Mekka zurückführt. Diese Deutungen beruhen auf dem, was die Bibel über Abraham und seine Frau Sara erzählt. Dabei handelt es sich um hohe Erzählkunst.

Ein erstes Ziel der Vorlesung ist es, diese literarische Schönheit zu entdecken, sie an den verschiedenen Orten der Erzählung zu verstehen und ihre gewaltige Wirkung zu würdigen. Neben der Abrahamerzählung an sich werden wir uns mit Texten aus dem Neuen Testament (Römerbrief), dem Frühjudentum (Jubiläenbuch), dem rabbinischen Judentum (Midrasch Bereshit Rabba) und dem Islam (ausgewählte Suren) beschäftigen, die die Abrahamerzählung rezipieren. Ein zweites Ziel der Vorlesung ist es, die Erzählungen von Abraham und seiner Familie nicht nur als Perle der Erzählkunst, sondern auch als Offenbarungszeugnis sprachlich, literarisch und theologisch zu analysieren, um mit ihnen nachzuvollziehen, wie sich Gott in den unterschiedlichen Erfahrungen des Menschseins mitteilt und wie er im souveränen Zusammenspiel mit der menschlichen Freiheit und auch ihren Ausrutschern alles zu dem von Ihm gewollten Ende führt. Das dritte Ziel ist, die unterschiedlichen Deutungen der Gestalt des Abrahams in den drei Weltreligionen herauszuarbeiten und respektvoll zu würdigen.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
20.04.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III
27.04.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III
04.05.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III
11.05.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III
18.05.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III
25.05.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III
01.06.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III
08.06.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III
15.06.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III
22.06.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III
29.06.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III
06.07.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III
13.07.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III
20.07.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 301 T5
9184 - Taubertsberg III