Aktuelles

Gastvortrag zu Psalm 49

Ps 49. Methodische Herausforderungen im Umgang mit einem „dunklen“ Psalm

Am Donnerstag, 29.06.2023, ist Dr. des. Kirsten M. Schäfers (Bochum/Bonn) zu Gast in der Vorlesung von Prof. Dr. Thomas Hieke. Sie spricht über Psalm 49, ein Text, der ausgespannt ist zwischen Sätzen wie "Der Mensch bleibt nicht in seiner Pracht, er gleicht dem Vieh, das verstummt" und "Gott wird mich auslösen aus der Gewalt der Unterwelt". Starke Worte, die uns Kirsten Schäfers erschließen wird. Herzliche Einladung!
Ort: T5, Zeit: 12.15-13.45 Uhr.

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Freiheit, Sexualität und Bibel

Bibeltag am 14.01.2023 in Frankfurt am Main

Freiheit, Sexualität, Bibel – unlösbare Widersprüche? Mit diesem Thema beschäftigt sich ein Studientag zur Bibel in St. Franziskus (Frankfurt) am Samstag, 14.01.2023.

Eine jahrhundertealte Sexualmoral, die gegen heutige humanwissenschaftliche Erkenntnisse steht, glaubt die Bibel auf ihrer Seite zu haben. Dem ist aber nicht so. Exegetische Forschungen der letzten Jahrzehnte zeigen, dass die biblischen Texte keineswegs so festgelegt sind, wie man landläufig denkt. Es steckt in diesen Texten mehr, als manchem lieb ist. Prof. Dr. Thomas Hieke (JGU Mainz, Katholisch-Theologische Fakultät) wird dazu an dem Studientag zur Bibel informieren und Rede und Antwort stehen.

Es soll um den Zusammenhang von Freiheit, Sexualität und den entsprechenden biblischen Texten gehen. Vormittags werden anhand der vermeintlich bekannten Texte aus der Urgeschichte (Genesis) Fragen zum biblischen Menschenbild diskutiert. Der Nachmittag dreht sich um die Gestaltung menschlicher Geschlechtsbeziehungen anhand ausgewählter alttestamentlicher Texte.

Nähere Informationen zu Ort, Zeit, Programm und Anmeldung finden Sie hier.

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Radiobeitrag zu Bibel um-gehen

"Und nun ein Buchtipp für die Feiertage - wenn Sie an der Bibel interessiert sind, sich aber fragen, warum in der Bibel so oft von Gewalt und Krieg – auch im Namen Gottes – erzählt wird. Wie man mit problematischen Bibeltexten umgehen kann, dafür weist das Buch „Bibel umgehen“ den Weg." Ein Beitrag von Mag. Stefanie Jeller für das Allegro Magazin bei radio klassik Stephansdom (Wien) mit Audioeinspielungen von Prof. Dr. Thomas Hieke (Audiofile).

Theologisches Studienjahr

Prof. Dr. Thomas Hieke reist vom 19. bis 26.11.2022 nach Jerusalem, um im Theologischen Studienjahr zu unterrichten. Das Thema seiner einstündigen (1 SWS) Vorlesung lautet: "Essen als Zeichen des von Gott geschenkten Heils: gestern (Chronik) – heute (Kohelet) – morgen (prophetische Literatur)". Vorträge werden sich mit Bibelarbeiten mit den Studierenden im Studienjahr abwechseln.

Text und Ordnung

Am 05.11.2022 hält Prof. Dr. Thomas Hieke einen Vortrag auf der digitalen Tagung des Hans-von-Soden-Instituts für Theologische Forschung an der Philipps-Universität Marburg. Die Tagung beginnt um 10.00 Uhr, der Vortrag ist um 14.15 Uhr. Thema: "Texte (be)schreiben Ordnungen (vor). Das Verhältnis von Beschreiben und Vorschreiben an einigen Beispielen aus dem Heiligkeitsgesetz (Lev 17-26)". Das Tagungsthema lautet: "Alles in Ordnung!? Wie Gesetz, Gedanken und Gefühle das Leben (be)stimmen" (zum Flyer).

Habakuk macht Mut

"Seit Herbst 2021 deuteten Truppenansammlungen an der Westgrenze Russlands auf einen Angriff hin, der erst am 24.02.2022 erfolgte: Eine große Atommacht überfällt ein unabhängiges Land, die Ukraine. Noch immer fehlen mir die Worte angesichts der unsäglichen Gräueltaten, die noch andauern. Ich ringe um Fragen und Antworten, auch seitens der Theologie ..."

Habakuk – „seine Bedeutung:“ heute?
Ein Beitrag von Thomas Hieke vom 24. Oktober 2022 auf feinschwarz.

Bibel um-gehen

Unerträgliche Brutalität und übertriebene Strafen, Frauenfeindlichkeit und Kindsmord: Wer die Heilige Schrift liest, wird bald auf derartige Passagen stoßen. Wie können sich heutige Christenmenschen kritisch damit auseinandersetzen?

"Bibel um-gehen" (hg. von Thomas Hieke und Konrad Huber; Stuttgart: Katholisches Bibelwerk, 2022)

Vorstellung auf katholisch.de

Bestellung beim Katholischen Bibelwerk

"Bibel um-gehen" knüpft an das sehr erfolgreiche Buch "Bibel falsch verstanden" der beiden Herausgeber an. Im neuen Band geht es um Bibelstellen, bei denen man die Bibel am liebsten wieder weglegen möchte. Das Buch ist zugleich eine Aufforderung, ein Mutmacher und eine Anleitung: So können Sie die Heilige Schrift exakt lesen, Nuancen erkennen und die Bibel verstehen!

Reaktionen

IOSOT 2022 BHQ

Prof. Dr. Thomas Hieke hat am 11. August 2022 ein short paper auf dem 24th Congress of the International Organization for the Study of the Old Testament (IOSOT) in Zürich via Zoom (live) vorgetragen. Das Thema der Sitzung war The BHQ Project: Principles, Progress and Perspective (chair: Martin Rösel, Rostock). Der Titel des short paper lautete: "The Material Basis of Scholarship and Faith: The 'Leviticus' Fascicle of the Biblia Hebraica Quinta Prepared by Innocent Himbaza". Prof. Hieke hat den Vortrag vorher probehalber aufgezeichnet. Diese Aufzeichnung sowie die Präsentation mit Bildmaterial und den Vortragstext kann man unter folgendem Link finden: https://t1p.de/hb1xa (seafile).

Dr. Juliane Eckstein hat vor Ort in Zürich am 12. August 2022 ein short paper vorgetragen. Das Thema der Sitzung war Methodology of HB/OT Study (1) (chair: Ruth Ebach). Der Titel des short paper lautete: "Everything Is Connected: Introducing Actor Network Theory to Biblical Studies".

TUAT online

Ein wichtiges Hilfsmittel für die wissenschaftliche Erschließung der Bibel, aber auch für die bibeldidaktische Arbeit ist die Quellensammlung „Texte aus der Umwelt des Alten Testaments“ (TUAT). Sie ist kostenfrei und online im Netz der JGU zugänglich und in folgender Liste direkt erreichbar.

Von TUAT gibt es eine alte und eine neue Folge. Man zitiert daraus meist in abgekürzter Weise. Auf die alte Folge verweist z.B. TUAT III, 295 (= TUAT Alte Folge, Band III, Seite 295). Bei den neun Bänden der neuen Folge sieht das so aus: TUAT-NF 9, 295. Die Zitation erfolgt meist ohne Titel und Jahreszahl. Die drei Bände der alten Folge sind in einzelnen Lieferungen erschienen, deren Seitenzahlen durchgehend nummeriert sind. Zur alten Folge gibt es noch einen Ergänzungsband, der meist mit „TUAT-AF E“ oder „TUAT E“ zitiert wird.

Alle Bände stehen in der Bereichsbibliothek Theologie der JGU unter AT J I 25 bzw. Ea 9, innerhalb des Netzes der JGU haben wir aber auch einen online-Zugang auf die E-Books (von außen über VPN-Verbindung mit dem JGU-Netz). Damit die Bände und Texte schneller auffindbar sind, haben wir auf dieser Seite die einzelnen E-Books direkt verlinkt. Weiterlesen "TUAT online"

Antrittsvorlesung Dr. Winkler

Masculinity Studies als neuer Ansatz in der Exegese des Alten Testaments

Eine Antrittsvorlesung zu einem hochaktuellen Thema

Am 14.07.2022 fand die Antrittsvorlesung von Dr. Mathias Winkler statt, dessen Habilitationsverfahren im Fach Altes Testament damit abgeschlossen ist. Nach einer kurzen Begrüßung durch Dekanin Prof. Dr. Heike Grieser hielt Dr. Winkler einen Vortrag zum Thema „Sexuelle Gewalt gegen Männer im AT? Eine Skizze“.

Dr. Winkler bot nach einer Einführung über das Phänomen sexueller Gewalt gegen Männer eine Analyse von Gen 19,30-38 (Lots Töchter): Der biblische Erzähler stelle Lot als einen schwachen und gescheiterten Mann dar, der seiner Fürsorgepflicht gegenüber den unverheirateten Töchtern nicht nachgekommen sei. Dadurch werde sexuelle Gewalt gegen Männer, hier: Lot als Mann, verschleiert sowie eine Stabilisierung bestimmter (anderer) Maskulinitätsvorstellungen erreicht. Ein Blick auf die exegetische Auseinandersetzung mit dieser Perikope wies auf zwei Richtungen der Interpretation hin: Claus Westermann versteht den Text dahingehend, dass die Töchter nach dem „Sintbrand“ Sodoms um jeden Preis Nachkommenschaft haben müssen, sodass in dieser Verzweiflungstat „der Zweck die Mittel heiligt“. Demgegenüber sieht die feministische Exegese (z.B. Irmtraud Fischer) vor dem Hintergrund kriminologischer Erkenntnisse und tiefenpsychologischer Deutung Lot als den eigentlich Schuldigen. Die Behauptung, dass die „Verführung“ von den Töchtern ausgehe, sei eine Verdrängung. Abschließend verwies Winkler darauf, dass in den biblischen Texten und der Exegese verschiedene Maskulinitätsvorstellungen miteinander konkurrieren, was jeweils eigene Standortbestimmungen notwendig mache. In einer kritischen Maskulinitätsforschung stecke somit auch ein emanzipatorisches Potenzial.

Zum Abschluss verlas Dekanin Prof. Dr. Heike Grieser die Habilitationsurkunde und überreichte sie dem „Doctor habilitatus“.

Text: Maximilian Brech

Foto: Thomas Hieke